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Online Umfrage WaterExe4.0 und DigiNaX

Datum 30.05.2023

Im Rahmen der Projekte WaterExe4.0 (2021) und DigiNaX (2022) wurden zwei Online-Befragungen durchgeführt, an denen 2021 rund 120 und 2022 rund 313 Unternehmen teilgenommen haben.

Die Online-Befragung befasste sich mit verschiedenen Aspekten der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft, insbesondere um herauszufinden, warum die Digitalisierung vielerorts so langsam voranschreitet. Neben der Frage nach den bisherigen Erfahrungen mit Digitalisierungsprojekten waren auch nicht-technische Einflussfaktoren wie Erfolgsfaktoren oder Umsetzungshemmnisse von Interesse, die die Befragten aus ihren Projekterfahrungen identifizieren oder ableiten konnten. Darüber hinaus wurde gefragt, in welchen Bereichen die Digitalisierung die Zukunft der Wasserwirtschaft prägen sollte und welchen Nutzen sie sich von Digitalisierungsprojekten versprechen. Da die Digitalisierung auch zunehmend nachhaltig sein sollte, wurden die Befragten gebeten, ihre persönliche Einschätzung zur Rolle der Nachhaltigkeit in zukünftigen Digitalisierungsprojekten abzugeben. Die Online-Befragung war in erster Linie als quantitative Befragung konzipiert, ermöglichte es den Teilnehmern aber auch, die quantitativen Fragen durch eigene Überlegungen zu ergänzen. Auf diese Weise konnten insbesondere weitere Digitalisierungsprojekte identifiziert werden, über die noch nicht öffentlich berichtet wurde und die möglicherweise in die Daten eingeflossen sind. Dabei wurden Aspekte der Digitalisierung untersucht, über die in den bisherigen Studien nicht oder nur wenig berichtet wurde.

Ein Ziel der Befragung war es herauszufinden, welcher Nutzen von den durchgeführten Digitalisierungsprojekten erwartet wird. Und welche Bereiche, Aufgaben, Prozesse etc. der Wasserwirtschaft zukünftig digitalisiert werden sollen.

1. Frage

Welchen Nutzen erwarten Sie von umgesetzten Digitalisierungsprojekten? Bitte bewerten Sie die Aspekte auf einer Skala von 1 - 5: (1 = geringen Nutzen, 5 = großen Nutzen) Bewerten Sie die Aspekte bitte mit 0, falls "keine Bewertung" vorliegt bzw. bestimmbar ist.

Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 64 und im Jahr 2022 von 91 Teilnehmer

Der erwartete Nutzen von Digitalisierungslösungen sollte auf einer Skala von 1 bis 5 eingestuft werden. Nur bei einzelnen Aspekten gibt es Unterschiede, die jedoch einen Wert von 0,5 % nicht überschreiten. Es zeigt sich, dass sich der erwartete Nutzen der Digitalisierung von Jahr zu Jahr nicht wesentlich verändert hat. Der größte Nutzen wird in den Bereichen „Prozesseffizienz“, „Informationstransparenz“ und „ortsunabhängiger Datenzugriff“ erwartet. Diese Bereiche weisen im Jahr 2022 die höchsten Werte auf, wobei die Prozesseffizienz mit einem Wert von 4,3 am höchsten bewertet wird. Dies deutet darauf hin, dass von Digitalisierungsprojekten eine höhere Effizienz der Arbeitsprozesse, eine bessere Informationstransparenz und ein einfacherer Datenzugriff von verschiedenen Standorten aus erwartet wird.

Der am wenigsten erwartete Nutzen wird in den Bereichen "Zeigen, dass man auf der Höhe der Zeit ist" und "Ver- und Entsorgungssicherheit" erwartet. Diese Bereiche weisen die niedrigsten Bewertungen für 2022 auf, wobei " Zeigen, dass man auf der Höhe der Zeit ist" mit einer Bewertung von 2,2 den niedrigsten Wert aufweist. Dies könnte darauf hindeuten, dass dieser Nutzen nicht erwartet wird, da die Unternehmen interne Verfahren dafür haben.

Der größte Unterschied von einem Jahr zum nächsten ist bei der "Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter" zu verzeichnen, wie der Anstieg der Bewertung von 3,7 im Jahr 2021 auf 4,2 im Jahr 2022 zeigt. Dies zeigt, dass die Unternehmen die Digitalisierung nutzen wollen, um ihren Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern.

2. Frage

In welchen Bereichen, Aufgaben, Prozessen o.ä. der Wasserwirtschaft würden Sie sich in Zukunft eine Digitalisierungslösung bzw. Digitalisierungserleichterung wünschen?

Anzahl Teilnehmer in 2022: 64

Bei dieser Frage konnten die Teilnehmer ihre Antwort kurz beschreiben. Viele der Teilnehmer gaben an, dass sie Netzwerke und Kommunikation zwischen den Unternehmen aufbauen möchten, die wiederum den Datenaustausch zwischen den Unternehmen erleichtern würden. Sie sehen es auch als attraktiv an, digitale Informationen jederzeit und in Echtzeit zur Verfügung zu haben.  Sie erwarten eine bessere Kommunikation mit verschiedenen Unternehmen/Behörden und damit eine bessere Planung und Genehmigung.

    Einige der konkreten Antworten sind unten aufgeführt:

    • „Digitale Werkzeuge zum Wissenstransfer und Projektaustausch“
    • „Öffentliche Verwaltung, Digitalisierung der Genehmigungsabläufe“
    • „Dokumentenmanagmentsysteme“
    • „Vernetzung mit anderen WVU (Plattform)“
    • „Informationsaustausch und Bereitstellung zwischen übergeordneten Fachbehörden und Kommunen und Dienstleistern.“
    • „Kommunikation mit Behörden (Wasserrechts- und WSG-Verfahren, Anträge und Genehmigungen)"

    3. Frage

    In welchen Bereichen, Aufgaben, Prozessen o.ä. der Wasserwirtschaft würden Sie sich in Zukunft eine Digitalisierungslösung bzw. Digitalisierungserleichterung wünschen?

    Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 64 und im Jahr 2022 von 66 Teilnehmer

     Diese Frage beschäftigt sich mit der Zukunft und in welchen Bereichen Digitalisierungslösungen gewünscht werden. Sie konnte frei beantwortet werden und die Antworten wurden anschließend den 21 in der Grafik dargestellten Kategorien zugeordnet.

    Wie die Grafik zeigt, unterscheiden sich die Antworten in diesen Jahren erheblich. Im Jahr 2021 lag die Rücklaufquote für die einzelnen Kategorien nicht über 5 % (verdichtete Messnetze) und schwankte um 2 % für jede Kategorie.

    Im Jahr 2022 liegt das papierlose Büro mit 33 % an der Spitze, eine bessere Datenverfügbarkeit wird von 29 % gewünscht. Rund ein Viertel der Befragten würde sich zudem über einen digitalisierten Austausch mit den Behörden freuen. Sowohl die Überwachung von Abwassertransportsystemen als auch das Ressourcenmanagement würde ein Fünftel der Teilnehmer gerne mit mehr Digitalisierungslösungen ausstatten. 18 % der Befragten würden die Überwachung zentraler Anlagen zukünftig gerne digitaler darstellen.

    Dicht gefolgt von der Anlagenüberwachung und dem Forderungsmanagement mit jeweils 17 %. Jeweils 15 % wünschen sich noch digitale Lösungen für Prozessabläufe wie Zählerablesung und die Überwachung der Wasserqualität, 14 % sehen Chancen bei Infrastrukturprojekten und der Optimierung von Kläranlagen. Rund ein Zehntel der Befragten sieht in allen vier Punkten Chancen: Wasserstands Prognosen, bedarfsgerechte Abrechnung beim Verbraucher, Starkregenvorsorge/Kanalnetzmanagement und Abrechnung ein großes Potenzial für die Digitalisierung. Die letzten fünf Digitalisierungswünsche sind: Optimierung der Wasserqualität, mit 8 %, die Verdichtung von Messnetzen, auch 8 %, die Weiterbildung von Azubis und Studenten, 6 %, Lebenszyklus-Designs für zukünftige Anforderungen, 6 %, und die Hygienisierung der Aquakulturen, 2 %.

    4. Frage

    Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit (Handlungsprinzip, bei dem ökonomische, ökologische und soziale Faktoren gleichgewichtet berücksichtigt werden) bei zukünftigen Digitalisierungsprojekten?

    Anzahl Teilnehmer : 64

    Diese Fachfrage bezog sich auf die Nachhaltigkeit der Digitalisierungsprojekte. Auf einer Skala von 1 bis 5 sollte die Rolle der Nachhaltigkeit bewertet werden. Die Rolle der Nachhaltigkeit bei zukünftigen Digitalisierungsprojekten wurde im Jahr 2021 höher bewertet als im Jahr 2022. Der Mittelwert lag im Jahr 2022 bei 3,4 und im Jahr 2021 bei 3,7.

    Werden die Prozentwerte von 0 bis 2 addiert, ergibt sich für 2022 ein Wert von 18%, für 2021 ein Wert von 18%. Bei den Prozentsätzen 3 bis 5 sind es 81% im Jahr 2022 und 82% im Jahr 2021. Wie man sieht, unterscheiden sich die Ergebnisse der Befragungen 2021 und 2022 nur geringfügig.

      5. Frage

      Wenn Sie an Ihre Digitalisierungsprojekte denken, welchen Faktor würden Sie frei aus dem Bauch heraus als den am erfolgsbringendsten Faktor bezeichnen?

      Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 99 und im Jahr 2022 von 74 Teilnehmer

       Die Frage konnte frei beantwortet werden und die Antworten wurden anschließend in die 22 in der Grafik dargestellten Kategorien eingeteilt. Wie die Grafik zeigt, unterscheiden sich die Antworten in den einzelnen Jahren erheblich. Im Jahr 2021 waren die beiden am häufigsten genannten Punkte "Erkennbarer Mehrwert" mit 15% und "Akzeptanz bei den Mitarbeitern" mit 10%. In den anderen Kategorien liegen die Unterschiede unter 9 %.

      Die beiden Punkte mit den meisten Nennungen im Jahr 2022 sind die Kompetenz bzw. das Know-how mit 34 % und die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 32 %. An dritter Stelle wurde mit 22 % die Datenbasis und die Bestandsdaten genannt. Akzeptanz bei den Mitarbeitern, Benutzerfreundlichkeit, Kommunikation über die Projekte und Sonstiges wurden mit 11 % bis 18 % genannt. Es folgen die übergeordnete Strategie und die Ressourcen mit jeweils 9 %.

      Weitere 8 % gaben zwei Punkte an, nämlich die schnelle Darstellung von Erfolgen und die Projektplanung. Weitere 5 Punkte erhielten 7% der Stimmen: Bildung/Schulungen, Konnektivität/Vernetzbarkeit, ökonomische Aspekte, Transparenz und Schlüsselpersonen. Mit weniger als 4% wurden die folgenden Punkte genannt: passende Partner, IT-Sicherheit, erkennbarer Mehrwert, Bereitschaft der Kunden, Schnittstellen und Altbewährtes erhalten.

      Im Jahr 2022 wurden einige Aspekte als „Andere“ kategorisiert und einbezogen: einheitliche Systeme für die Überwachung; qualifiziertes Team; nachvollziehbarer Mehrwert für Betroffene/Nutzer, realistische Ziele; Vorhersagesysteme mit automatischer Einflussnahme; Einbindung aller Betroffenen, Vereinfachung für die Nutzer, Austausch mit Anlagenbetreibern, die schon ein gleiches oder ähnliches Projekt umgesetzt haben, Verfügbarkeit usw.

      6. Frage

      Welche der nachfolgenden klassischen Faktoren haben Ihr/Ihre Projekt/Projekte positiv unterstützt?

      Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 94 und im Jahr 2022 von 104 Teilnehmer

      Die Frage bezieht sich auf die klassischen Faktoren, die sich auf Projekte auswirken können. Die Teilnehmer wurden gebeten, jedem Faktor eine Zahl von 1 bis 5 zuzuordnen, je nachdem, wie hoch sie seine Wirksamkeit einschätzen. Die beiden Punkte, die im Jahr 2022 mit 3,8 am positivsten bewertet wurden, sind die „Kompetenzen des Projektleiters“ und die „Kompetenzen der Mitarbeiter“. Dicht gefolgt von den Punkten „ausreichendes Finanzbudget“ und „Kommunikation über Abteilungen hinweg“ mit jeweils 3,4. Der „Austausch mit Dritten“ wurde mit einer glatten 3,0 auf den dritten Platz gewählt, dicht gefolgt von der „externen Expertise“ mit 2,9. Auch das „großzügige Zeitbudget“ mit 2,7 und die „Orientierung an verfügbaren Best Practices“ mit 2,6 wurden als eher wichtig eingestuft. Auch das Schlusslicht „Weiterbildungsangebote“ mit 2,3 wird noch als positiver Effekt gesehen.

      Wie man sieht, sind die Ergebnisse der Befragungen 2021 und 2022 fast identisch. Nur bei wenigen Aspekten gibt es einen Unterschied, der aber nicht mehr als 0,2 Punkte beträgt. Lediglich das " Expertenwissen von Spezialisten" wurde 2022 um 0,8 Punkte höher bewertet.

        7. Frage

        Wenn Sie an Ihre Digitalisierungsprojekte denken, welchen Faktor würden Sie spontan als das größte Hindernis bezeichnen?

        Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 82 und im Jahr 2022 von 92 Teilnehmer

        Diese Frage wurde frei beantwortet und anschließend den in der Grafik dargestellten Kategorien zugeordnet. Wie das Diagramm zeigt, unterscheiden sich die Antworten in diesen Jahren erheblich.

        Die Frage konzentriert sich auf die erschwerenden Faktoren. Die beiden häufigsten Nennungen im Jahr 2021 erhalten die Punkte "Verschlossenheit gegenüber Neuem bei den Mitarbeitern“ mit 22% und „Fehlende Bereitstellung von Ressourcen (Geld, Personal, Zeit)“ mit 17%.  Die übrigen Punkte wurden mit weniger als 7% genannt. Dabei im Jahr 2022 wurde mit 29% am meisten die fehlende Bereitstellung von Ressourcen (Geld, Personal und Zeit) genannt.

        Die Komplexität des „Ausschreibungs- bzw. Genehmigungsprozesses“ wird ebenfalls von einem Viertel der Befragten als Hemmnis gesehen. Ebenfalls knapp ein Viertel beschreibt „fehlendes Know-how bzw. fehlende Kompetenzen“ als wesentliches Hemmnis für ihr Projekt. 12 Teilnehmer bzw. 15% sahen sich durch fehlende Technologie gebremst und 14 Teilnehmer bzw. 17% durch die „Verschlossenheit der Mitarbeiter gegenüber Neuem“. Im Mittelfeld der Hemmnisse liegen mit 10-12% der Antworten „lange Entscheidungswege“, „Ängste vor der Digitalisierung“, das Versagen von Führungskräften und "fehlende Infrastruktur". Am wenigsten behindert wurden die Projekte durch falsche Erwartungen an schnelle Lösungen (9%), IT-Sicherheit (7%), Überforderung Einzelner und mangelnde Zusammenarbeit (je 6%).

        Es ist anzumerken, dass der Hinderungsgrund "Fehlende Technologie oder Basisinformationen" erst im Jahr 2022 hinzugefügt wurde. Sie wird in 15% der Antworten genannt.

        8. Frage

        Bitte bewerten Sie die nachfolgend aufgeführten Hindernisse in Bezug zu Ihrem/Ihren Projekt/en auf einer Skala von 1 – 5

        Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 76  und im Jahr 2022 von 102 Teilnehmer

        Anschließend wurden die ausgewählten Hemmnisse auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, wobei 1 einer geringen und 5 einer großen Bedeutung entspricht. Als größtes Hemmnis im Jahr 2022 wurde der „Personalmangel“ mit 4,2 am höchsten bewertet. Mit 3,9 folgt der unerwartet hohe Gesamtaufwand. Die „fehlenden Kompetenzen“ wurden intern mit 3,6 etwas höher bewertet als extern mit 3,4. Der unzureichenden Finanzierung wurde eine Bedeutung von 3,3 beigemessen und der gänzlich fehlenden Finanzierung ein Wert von 3,1. Die Punkte: Mangelnde IT-Sicherheit, unpassende Gesetzgebung und fehlende Umsetzungshilfen wurden jeweils mit 3,0 bewertet. Fehlende Best Practices haben mit 2,9 noch einen Einfluss.

          Auffällig an der Grafik ist, dass sich die Diagramme zwar äußerlich nicht unterscheiden, die Werte für 2021 aber deutlich niedriger sind. Der Unterschied reicht von 0,5 bei "Gesamtaufwand höher als erwartet" bis zu 1,2 bei "Unpassende Gesetzgebung".

          Bei dieser Frage gab es auch ein offenes Feld "Sonstiges", in das die Befragten Angaben machen konnten:  Fehlende Prozesskenntnisse, Bearbeitung von Förderanträgen, zu viele Schnittstellen, keine einheitliche Linie, formale Schnittstellen/Abstimmungen, fehlender Wille etc.

          9. Frage

          Welche 'nicht technischen' Aspekte sind für den Projekterfolg von wesentlicher Bedeutung gewesen?

          Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 80 und im Jahr 2022 von 89 Teilnehmer

          Die Frage befasste sich mit verschiedenen nicht-technischen Aspekten, die für den Projekterfolg wesentlich waren. Diese Frage konnte frei beantwortet werden und die Antworten wurden anschließend in politischer Entscheidungswille/ Förderungen, Handlungsfreiheit, IT-Affinität, Eigeninitiative, Motivation, Aufgeschlossenheit und Andere unterteilt.

          Die beiden Punkte IT-Affinität mit 10% und Motivation mit 6% erhielten im Jahr 2021 die meisten Nennungen.  Die Aufgeschlossenheit wurde im Jahr 2022 als wichtigster Erfolgsfaktor für das Projekt ausgewählt, 46 Teilnehmer bzw. 61% bewerteten diesen Punkt als wichtig. 23 Auswahlen wurden für die Motivation getroffen, was 31% entspricht. 27% hielten Eigeninitiative für einen wichtigen Erfolgsfaktor. Die IT-Affinität wurde mit 16% zusammen mit dem Sammelpunkt Andere mit 13% im Mittelfeld gewählt. Die Handlungsfreiheit mit 8% und der politische Entscheidungswille/Förderungen mit 7% wurden von eher weniger Befragten als wichtig eingestuft.

           In der Umfrage wurden die Teilnehmer zu ihren beruflichen Tätigkeiten und ihrer Berufserfahrung befragt, wodurch sich ein detaillierteres Bild der Ergebnisse ergab.

          Frage> Welcher Organisationsform gehören Sie an?

          Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 105 und im Jahr 2022 von 300 Teilnehmer

           Die Prozentsätze im Jahr 2021   und im Jahr 2022 sind sehr ähnlich.

          Die Kategorie mit dem höchsten Prozentsatz ist in beiden Jahren „Stadt/Gemeinde/kommunale Organisation“. Dieser Kategorie gehören im Jahr 2021 63% und im Jahr 2022 62% der befragten Organisationen an. Ingenieurbüros stellen die zweitgrößte Gruppe dar, wobei ihr Anteil von 15% im Jahr 2021 auf 14% im Jahr 2022 zurückgeht. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Organisationen aus der Industrie haben in beiden Jahren einen Anteil von etwa 7%.

            Organisationen aus dem wissenschaftlichen Bereich machen in beiden Jahren nur einen geringen Anteil von ca. 1% aus. Auch die Behörden haben einen Anteil von ca. 8% im Jahr 2022 und 7,7% im Jahr 2021. Etwa 6% der Organisationen fallen in die Kategorie "Sonstige", d.h. freie Institute, Handel, GmbH, Dienstleister, Hersteller, Verbände, KöR etc.

            Frage> In welchem Sektor der Wasserwirtschaft sind Sie tätig?

            Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 103 und im Jahr 2022 von 239 Teilnehmer

            Bei der Frage nach dem Sektor der Wasserwirtschaft waren Mehrfachnennungen möglich. Die Prozentsätze in allen Kategorien waren von Jahr zu Jahr nahezu identisch, mit Unterschieden von weniger als 0,5 %.

            Der Sektor mit dem höchsten Prozentsatz mit mehr als der Hälfte der Teilnehmer war die Abwasserbehandlung mit 55% der Teilnehmer, gefolgt von der Kanalisation, der Trinkwasserversorgung und der Wasserwirtschaft. Der Sektor mit dem geringsten Anteil war der Wasserbau mit 21%.

            Als "Sonstiges" wurde angegeben Zulieferer für Bau und Instandsetzung wasserwirtschaftlicher Anlagen, Entsorgung, Kanalunterhaltung, Beitrags- und Gebührenerhebung, GIS, Entwicklung von Automatisierungsprogrammen, Hochwasser, Digitalisierung etc.

            Frage> Welche Tätigkeiten üben Sie aus?

            Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 103 und im Jahr 2022 von 291 Teilnehmer

             Auch bei der Frage nach der Tätigkeit waren Mehrfachnennungen möglich.   Die Antworten auf diese Frage waren in beiden Jahren ähnlich. Der größte Teil der Teilnehmenden ist mit einem Anteil von 57% in der Betriebsführung tätig. 44% der Teilnehmer sind in der Beratung und Planung tätig. Die Punkte Begutachten, Anbieter von Produkten bzw. Dienstleistungen, Entwicklung und Andere erreichen Zahlen, die 11% bis 16% der Befragung entsprechen. Die Forschung liegt zusammen mit den Anbietern von vernetzten oder Gesamtlösungen mit 6% und 4% im hinteren Bereich.

            Für "Andere" wurde angegeben Konzeption, Strategie Automatisierungstechnik und Informationssicherheit, Digitalisierung, Führung und Betreuung GIS, Führung und Betreuung GIS, Controlling / Multiprojektcontrolling intern, Lernsysteme, IT-Strategie etc.

              Frage> Welche Art von beruflicher Stellung haben Sie?

              Anzahl Teilnehmer:  im Jahr 2021 von 103 und im Jahr 2022 von 239 Teilnehmer

              Bei dieser Frage wurde nach der beruflichen Stellung der Befragten gefragt. Die Mehrheit, 39%, sind leitende Angestellte. Die zweitgrößte Gruppe mit 21% sind Ingenieure, die Dienstleistungen anbieten. Dicht gefolgt von den technischen Angestellten mit 18% und den Projekt- oder Betriebsleitern mit 13%. Das Wartungspersonal macht 1% aus. 7% der Teilnehmer ordneten ihre Position unter dem Sammelbegriff „Sonstige“ ein. Für "Sonstige" wurden angegeben: Hygieneinspektor, Vertrieb, Betriebsleiter, Verwaltungsangestellter, Fachexperte, IT, Projektmanagement, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Stabsstelle Informationssicherheitsbeauftragter etc.

              Frage> Zu welcher Altersgruppe gehören Sie?

              Anzahl Teilnehmer:   im Jahr 2022 von 290 Teilnehmer

              Zum Abschluss des allgemeinen Teils wurde nach dem Alter der Befragten gefragt. Dabei waren 21 Teilnehmer zwischen 18 und 29 Jahre alt, das entspricht 7%. Zwischen 30 und 39 Jahren waren 15% (also 47) der Teilnehmer und 22% zwischen 40 und 49 Jahren. Die Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren machte mit 163 Teilnehmern den größten Anteil aus, das entspricht 53%. 3% der Teilnehmer sind über 64 Jahre alt. Nur 7 Personen wollten ihr Alter nicht angeben.

                Zusammenfassung

                Die Befragungen konzentrierten sich auf die Digitalisierung in der Wasserwirtschaft und untersuchten die Gründe für die langsame Umsetzung. Gefragt wurde nach Erfahrungen mit Digitalisierungsprojekten, Erfolgsfaktoren, Umsetzungshemmnissen, zukünftigen Anwendungsfeldern, erwartetem Nutzen und der Rolle der Nachhaltigkeit. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer im Allgemeinen einen großen oder mittleren Nutzen der Digitalisierung in verschiedenen Aspekten der Wasserwirtschaft sehen. Die Prozesseffizienz wurde als der Aspekt mit dem geringsten Nutzen bewertet, während die Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter als wichtiger angesehen wurde. Weitere Aspekte, die von den Teilnehmern genannt wurden, waren Prozessverbesserung durch bessere Datentransparenz, Arbeitserleichterung zur Kompensation des Fachkräftemangels, Qualitätssicherung und Reduzierung von Wasserverlusten. Im Hinblick auf zukünftige Anwendungsfelder wünschten sich die Teilnehmer vor allem eine bessere Vernetzung und Kommunikation zwischen Unternehmen, den Austausch digitaler Informationen in Echtzeit und eine verbesserte Kommunikation mit Behörden bei Planungen und Genehmigungen. Die Rolle der Nachhaltigkeit in Digitalisierungsprojekten wurde insgesamt positiv bewertet. Als Erfolgsfaktoren für die Projekte wurden erkennbarer Mehrwert, Akzeptanz bei den Mitarbeitern, Kompetenz/Know-how und Datenbasis/Bestandsdaten identifiziert. Klassische Faktoren, die die Projekte positiv unterstützten, waren einheitliche Systeme, qualifiziertes Team, nachvollziehbarer Mehrwert, realistische Ziele und Austausch mit bereits erfolgreichen Projekten.